Nach dem Frühstück ging es nach Strasbourg. Dort mussten wir zuerst die Rechnung für unser Air Quality Zertifikat in einem Copy-Shop ausdrucken lassen. Die Zustellung an die Heimatadresse muss zwar beim Antrag obligatorisch mit bezahlt werden, aber vermutlich wird die Schule bereits angefangen haben, wenn sie ankommt. Warum wir sie nicht früher gebucht haben? Na, weil wir das Kennzeichen des Campers noch nicht wissen konnten.


Danach ging es in die Altstadt, in der uns die erste Notre Dame begrüßte. Einen Turm konnte man besteigen und den wollten wir finden. Ich ging in den Souvenirladen, der an die Kirche angeschlossen war und fragte den Mitarbeiter ganz freundlich, ob er Englisch spreche. Dieser nickte, was ja in Frankreich nicht überall usus ist. Ich fragte in meinem polite-ischtem Englisch, wo sich der Aufgang zum Kirchturm befinde. Er sah mich ganz höflich an und sagte dann mit ur-bayrischem Akzent: Aussi, a moi ums Eck und dann glei wieder links. Freundlicher Franzose😊


Strasbourg ist eine Stadt zwischen Kulturen und Epochen – vom römischen Argentoratum über die stolze freie Reichsstadt des Mittelalters bis hin zur französischen Prägung seit 1681. Händler, Gelehrte und Künstler:innen haben den Ort zu einem Schmelztiegel gemacht, in dem Dialog möglich war. Die Stadt erlebte Machtwechsel, Kriege und Wandel, doch sie blieb stets ein Ort der Begegnung.
Heute ist Strasbourg Symbol der europäischen Versöhnung: Sitz des Parlaments und Brücke zwischen Nationen. Wer durch die Altstadt mit ihren Gassen, Plätzen und Weinkellern schlendert, spürt das Echo dieser bewegten Geschichte – eine Stadt wie ein lebendiges Buch – wir werden es noch erleben, wie es weitergeht.


Grundsätzlich wollten wir im Anschluss nach Nancy oder Metz fahren – beides historische Städte am Weg nach Paris. Aber es kam anders als geplant – was so die Überschrift für diesen Urlaub werden sollte, aber damals wussten wir es noch nicht. Keiner der beiden Städte bot freie Stellplätze für eine Nacht, also fuhren wir weiter nach Corny-sur-Moselle, wo wir direkt am Fluss kampierten. Nicht sehr aufregend, aber okay. Morgen ging es ja ohnehin weiter nach Paris.