14.07.2023 │ Erfurt

Ankunft exakt geplant und berechnet für 17.30 Uhr. Diese Leistung ist ganz allein René zuzuschreiben, der Freundschaft mit Morpheus geschlossen und uns 333km über Autobahn und Bundesstraßen gefahren und während den Pausen genauestens den Zeitplan im Auge behalten hat. Mein Anteil an diesem Etappensieg war lediglich, das Navi bedient zu haben und so wenig wie möglich im Weg gestanden zu sein. Wer mich kennt weiß, dass man das auch als Leistung durchgehen lassen kann. 

Der Campingplatz in Erfurt war klein, funkelnagelneu und wirklich sehr empfehlenswert. Dort hätte man auch kleine Hobbit Häuser mieten können, aber unseren Tetris Bausatz hatten wir im Auenland ja dabei. Um 18:17 fuhr die Buslinie 60 zum Bahnhof, wo wir dann noch drei Stationen mit der Straßenbahn zum Domplatz hatten. Von dort zeigte Google Maps noch 500m zum Konzert. Über gefühlte 3000 Stiegen zur Festwiese hinauf und auf der anderen Seite wieder bergab – ohne Beschilderung und Beschallung, an der man sich hätte orientieren können. „Da merkst halt, dass die Ostdeutschen komisch sind. Kein Wegweiser, kein Hinweis, nix – I hob da g‘sogt, dass ma uns des hätten sparen können. Wenn die Akustik nicht passt, dann bin ich weg“, vernahm ich einen Mann hinter mir zu seiner Frau und fühlte mich ein bisschen wie daheim. Wenn man auch den Wienern nachsagt zu granteln, sind sie dabei nicht allein. Zweimal wurden Lucy und ich noch gefragt, wo es denn zum Konzert ginge – offensichtlich haben wir in unserer Planlosigkeit einen zielstrebigen Eindruck vermittelt. Fünf Minuten bevor es losging, stand das Kind freudig gestresst am Wavebreaker und ich kurz vorm Hitzekollaps als Verpflegungsstation dahinter. 

Mütter mit ihren Kindern erkannte man an den beiden Wasserbechern, die sie in der Hand hielten – immer darauf bedacht, den Inhalt nicht zu verschütten – während die Kinder mit Silbermond abfeierten. Mit zwei anderen Gleichgesinnten schloss ich schnell und ohne viele Worte Allianzen, wenn es um die Getränke- oder die Essensbeschaffung ging. 

Silbermondkonzerte fühlen sich eigentlich überall gleich an. Dass wir in Deutschland sind, bemerkte ich erst als ich dran war, eine Verpflegungsrunde zu drehen. Während ich es gewöhnt bin, mich irgendwo anzustellen und dann zu schauen, wo es Richtung Bar ging, waren hier drei ordentliche Schlangen, die sich diszipliniert und stetig weiterbewegten, bis man an der Reihe war. ‚Eigentlich fein’, dachte ich bei mir, zu mindestens so lange bis es um die Pommes ging. Für das gesamte Konzertpublikum gab es genau EINE Schlange mit gefühlt 500 Menschen, die das nicht zu stören schien. Mich schon! Also beschloss ich kurzerhand, dass es ein Eis bis auf weiteres auch tun müsse, um den ersten Hunger zu stillen! Und das tat es dann auch!

Um kurz vor 22.00 Uhr war das Spektakel zu Ende und wir stellten uns wieder fein säuberlich an, da es nur einen einzigen Ausgang gab, um die Festwiese zu verlassen. Warum mich das nicht mehr wunderte? Weil ich während des Konzerts noch dreimal versucht habe Pommes zu holen!

Um 23.00 Uhr waren wir dann wieder am Campingplatz und unser Twister Spiel ging in die zweite Runde. Da bereits Nachtruhe am Platz ausgerufen war, fluchte jeder sehr leise in seinen Bart, wenn der eine oder die andere den Spielzug vereitelte. Dann war Ruhe – zu mindestens so lange, bis der erste zu schnarchen begann. Ich kann euch verraten – ich war’s nicht!

4 Kommentare zu „14.07.2023 │ Erfurt“

  1. Ordnung muss halt eben sein. Auch vor der Pommes-Bude 😉. Danke für die kurzweilige Zusammenschau. Freu mich schon auf den nächsten Bericht. Bussis. Claudia.

    1. Ich freu mich, dass du uns begleitest und freu mich noch auf noch viele Kommentare von dir! … Heute werden das erste Mal die diversen Tanks entleert ;o) … Danke für deinen Tip! Die Kluppen stehen schon bereit!

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